Im Jahr 1968 bin ich im Sauerland auf die Welt gekommen und dort bin ich auch bis zum 20. Lebensjahr herangewachsen. Im grünen Sauerland hat sich meine Naturverbundenheit und Liebe zu Wald, Pflanzen und Bäumen entwickelt. Und meine Neugier und Zuneigung für Menschen und was diese ausmacht. Meine (leider nur kurzfristige) Tätigkeit in einem Heim für geistig behinderte erwachsene Menschen lehrte mich, dass der Wert und das Wesen eines Menschen nicht messbar, sondern lediglich „erspürbar“ und gänzlich unabhängig von Klugheit oder Besitz sind.
Mein Psychologiestudium führte mich 1989 nach Berlin, dort durfte ich reale Geschichte erleben: die Mauer fiel, Menschen im Ausnahmezustand und Umbruch. Mich zog es aber zurück nach Nordrhein-Westfalen und ich beendete mein Studium an der Friedrich-Wilhelm-Universität in Bonn mit dem Diplom.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten, eine Stelle als Psychologin zu finden, schnupperte ich zunächst in einer psychiatrischen Klinik für Erwachsene in Dinslaken in die klinische Tätigkeit hinein. In der Zwischenzeit habe ich eine 3-jährige Fortbildung in systemischer Familientherapie begonnen. Dann eröffnete sich mir die Möglichkeit, als Sozialpädagogische Familienhilfe in der sog. „Jugendhilfe“ tätig zu werden. 3 Jahre lang arbeitete ich mit Kindern und Eltern in aufsuchender Form, d.h. ich war vorwiegend bei den Familien zu Hause. Eine wirklich spannende und lehrreiche Zeit. Für meine therapeutische Arbeit habe ich dort gelernt: was immer man in einem geschützten Ort bespricht, es sieht doch anders aus, wenn man in den seinen häuslichen Alltag zurückkehrt. Daher ist es wichtig, reale Grenzen und Möglichkeiten der Person immer im Blick zu haben.
Mein beruflicher Weg führte mich dann nach Gelsenkirchen, in die städtische Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern, welche ein Teil des Jugendamtes ist. Dort bin ich seit über 14 Jahren tätig. Neben weitreichender Beratungsstätigkeit habe ich viele psychisch kranke Kinder und psychisch kranke Eltern gesehen und begreife, wie schwierig diese Themen für das gesamte Familiensystem sind.
Nach mehreren Jahren Tätigkeit in dem Bereich Kinder- und Jugendhilfe merkte ich, dass ich die intensivere Arbeit mit Erwachsenen vermisste und dass ich mich auch zur therapeutischen Arbeit berufen fühlte. So begann ich 2008 mit einer berufsbegleitenden Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin mit dem Schwerpunkt Verhaltenstherapie bei der DGVT in Dortmund, welche ich Ende 2013 mit der Approbation abschloss. Die psychotherapeutische Arbeit mit Erwachsenen hat mir stets Freude gemacht. So entwickelte sich meine Entscheidung, mich in einer Psychotherapeutischen Praxis niederzulassen.
Die Vielfalt und Komplexität von psychischen Störungsbildern fordert meines Erachtens ständige Fort- und Weiterbildung. Um meine Erfahrungen im Bereich Kinder und Jugendliche ggf. auch psychotherapeutisch nutzen (und mit Krankenkassen abrechnen) zu können, habe ich im Jahr 2015 die Ergänzungsqualifikation als Psychotherapeutin für Kinder- und Jugendliche begonnen und werde diese voraussichtlich im Jahr 2016 abschließen.
Weiter befinde ich mich – zusammen mit Frau Schunter – aktuell in einer Fortbildung zu einem interaktionellen Behandlungsansatz, der vor allem chronisch depressive Menschen anspricht, mit dem komplizierten Namen „Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy“ (kurz: CBASP), ein äußerst erfolgversprechender Ansatz.